Karin Thomas – Biografie
1941 | (27.06.) als Karin Pannhaus in Köln geboren |
1960 | Abitur an der Liebfrauenschule Köln |
1960 - 1965 | Studium der Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Geschichte und an der Universität Köln, Staatsexamen. Schriftliche Staatsexamensarbeit: „ Freiheit in der Erscheinung als objektives Prinzip der Schönheit in Schillers Kalliasbriefen“ |
1965 | Beginn des Referendariats für den gymnasialen Schuldienst |
1966 | Heirat mit Rüdiger Thomas und Geburt des Sohnes Michael |
1967 | Geburt der Tochter Kristina |
1969 - 1971 | Erarbeitung der Publikation „Bis heute - Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert“, die im Herbst 1971 im Verlag M. DuMont Schauberg, Köln erscheint |
1971 | (01.09.) Eintritt in das Lektorat des Verlages M. DuMont Schauberg,verantwortlich für moderne Kunst |
1972 | einjähriger Lehrauftrag für zeitgenössische Kunst an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz |
1972 | Start der von mir initiierten „Grünen Reihe“. Darin publiziert DuMont als erster deutscher Kunstbuchverlag monografische Werke zur aktuellen Kunstproduktion. In diesem Kontext erscheint als „Eine Dokumentation der aktuellen Ästhetik“ die von mir edierte Publikation „Kunst-Praxis heute“, zu der 72 Künstler und die Kunstvermittler René Block, Bazon Brock, Klaus Honnef, Jan Leering, Paul Maenz, Gerry Schum und Harald Szeemann Materialien und Statements beitragen |
1973 | mit Götz Adriani und Winfried Konnertz Herausgabe einer ersten Monografie zu Leben und Werk von Joseph Beuys |
seit 1974 | regelmäßige Reisen in die DDR im Auftrag des DuMont Buchverlages, zahlreiche Zeitschriftenkommentare zu Begegnungen mit Künstlern aus der offiziellen und inoffiziellen Szene der DDR |
1979 | Anlässlich der Teilnahme von Joseph Beuys an der Biennale von São Paulo erscheint im amerikanischen Verlag Barron’s eine Taschenbuch-Ausgabe der 1973 veröffentlichten Beuys-Monografie unter dem Titel „Joseph Beuys. Life and Works“ |
1980 | Publikation des Taschenbuches „Die Malerei in der DDR 1949-1979“ |
seit 1981 | mit der Katalogproduktion zur legendären Kölner WESTKUNST-Ausstellung von Kasper König wird die publizistische Kooperation mit Museen und Institutionen mein zentrales Aufgabenfeld im Verlagsprogramm |
1982 | Mit einer repräsentativen Ausstellung zu Paul Cézannes Aquarellen beginnt Götz Adriani eine Reihe spektakulärer Werkschauen zu französischen Impressionisten, darunter Degas (1984) und Toulouse-Lautrec (1986), in der Kunsthalle Tübingen.Alle Ausstellungen begleitet DuMont mit repräsentativen Katalogbüchern |
1982 - 1984 | Kontinuierliche Essaypublikation in der „Weltkunst“ |
1984 | Der bei DuMont produzierte Katalog zu der von Kasper König verantworteten Ausstellung „von hier aus“ in Düsseldorf wird zum Modell eines in sich schlüssig konzipierten Buches, das dem Leser „Qualität und Vielfalt des aktuellen Kunstlebens in Deutschland“vor Augen führt. Der Titel erscheint in Ausstellung und Katalog in der handgeschriebenen Version von Joseph Beuys |
1985 | Herausgabe eines Portfolios des in Ostberlin lebenden Fotografen Thomas Florschuetz. Das Portfolio wurde zum Wettbewerb „Junge Europäische Fotografie“ eingereicht, in dem die Jury dem Künstler den 1. Preisverleih |
1985 | erscheint „Zweimal deutsche Kunst nach 1945 40 Jahre Nähe und Ferne“. Dieses Buch ist der erste Versuch, die Geschichte der bildenden Kunst im geteilten Deutschland in einem Deutungshorizont darzustellen |
1985 | Die Ausstellung und der von mir redaktionell verantwortete Katalog „Tiefe Blicke. Kunst der achtziger Jahre“ können erstmals Werke junger Künstler aus der nichtoffiziellen Kunstszene der DDR gemeinsam mit Werkkonvoluten aus der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz vorstellen. Der Katalogbeitrag (von Eckhart Gillen) apostrophiert die Exponate aus der DDR als „Bilder aus einem unbekannten Land |
1986 | erscheint die 7. wesentlich erweiterte Auflage meines Buches „Bis heute“, in der die aktuelle Kunstentwicklung unter dem Vorzeichen der Postmoderne einbezogen ist |
1986 | Beteiligung an den kulturpolitischen Sondierungsgesprächen und Atelierbesuchen,die der Ausstellung „Menschenbilder“ mit Kunst aus der DDR in der Bonner Landesvertretung von NRW vorausgehen. Als Ergebnis werden erstmals die Katalogbeiträge gemeinsam von Autoren aus Ost- und Westdeutschland verantwortet |
1987 | (seit 01.07.) Cheflektorin für moderne und zeitgenössische Kunst im DuMont Buchverlag |
1987 - 1988 | Ein Jahr nach Unterzeichnung des deutsch- deutschen Kulturabkommens wurde mit der Akademie der Künste der DDR auf Initiative der Landesregierung von NRW eine Ausstellung von Zeichnungen, Aquarellen,Ölstudien und Collagen aus dem Werk von Joseph Beuys vereinbart, die seit November 1987 in Bonn, anschließend in Berlin, Leipzig,Hamburg und Frankfurt gezeigt wird. Die Ausstellungsexponate wurden aus der Sammlung van der Grinten (am 31.8./1.9.) von einem Gremium ausgewählt, dem ich neben Museumsdirektoren aus Ost und West sowie Vertretern der beteiligten Institutionen angehörte. Der von mir betreute Katalog erscheint als Buchhandelsausgabe unter dem Titel „Beuys vor Beuys“, mit dem die DDR-Vorbehalte gegen das Kunstkonzept von Beuys, die ihm zu seinen Lebzeiten sogar Einreiseverbote eingetragen hatten, nach einem Vorschlag Werner Hofmanns überbrückt werden können |
1989 | Intensive Beteiligung an den Vorbereitungen für die Ausstellung „Zeitzeichen. Stationen bildender Kunst in Nordrhein-Westfalen“, die in Leipzig am 9. November, dem Tag des Mauerfalls, eröffnet wird. Am 11.November Leitung einer Gesprächsrunde im Museum der bildenden Künste Leipzig mit Künstlern und Museumsdirektoren aus Nordrhein-Westfalen,Leipzig und Dresden |
seit 1990 | Neben dem editorischen Engagement für den DuMont Buchverlag vermehrte Tätigkeit als Autorin für Kunstzeitschriften, Katalogprojekte und lexikalische Kompendien. Wichtiges essayistisches Thema liefert die deutsche Kunstentwicklung nach der Wiedervereinigung |
1991 | Publikation einer ersten Anthologie zur avancierten Kunstszene in der tschechoslowakischen Hauptstadt Prag unter dem Titel „Tradition und Avantgarde in Prag“, u. a. mit einem Beitrag von Václav Havel |
1992 | Im Auftrag des Bundeskanzleramts Erstellung eines Gutachtens zur Situation der Kunsteinrichtungen und zur Lage der Künstler am Ende der DDR (gemeinsam mit Gabriele Muschter) |
1993 | Anlässlich der von Götz Adriani realisierten Ausstellung „Cézanne Gemälde“ erreicht die Serie der impressionistischen Werkschauen in der Kunsthalle Tübingen mit 430.000 Besuchern ihren Höhepunkt. Der von mir redaktionell betreute Katalog verzeichnet eine Gesamtauflage von 230.000 Exemplaren |
1994 | Mit Hans-Christian Hoffmann und Dietmar Keller Herausgabe einer ersten anthologischen Bestandsaufnahme des Weltkulturerbes im deutschsprachigen Raum, das die seinerzeit von der UNESCO in die Weltkulturerbeliste aufgenommenen 13 Denkmäler im wiedervereinten Deutschland und drei in der Schweiz umfasst. 1998 und 2003 folgen erweiterte Auflagen auf dem aktuellen Stand der zwischenzeitlich erfolgten deutschen Neuaufnahmen in die Welterbeliste sowie Themenbände zu den Welterbestätten entlang des Rheins (2003) und zu den„Parklandschaften in Deutschland“ (2006) |
1996 - 1997 | Expertise „Das Spannungsverhältnis zwischen offiziellem Auftrag und künstlerischer Eigenständigkeit in der DDR am Beispiel der bildenden Kunst“ für dieEnquete-Kommission des Deutschen Bundestages (13. Wahlperiode) „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der deutschen Einheit“ |
2002 | Publikation des Buches „Kunst in Deutschland seit 1945“, das die Kunst in Ost- und Westdeutschland im Kontext von Politik und Gesellschaftsgeschichte beleuchtet |
2003 | Ende meiner Arbeit im DuMont Buchverlag, seitdem Tätigkeit als freie Autorin |
2006 | Anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens des DuMont Buchverlages Erstellung einer Verlagschronik (als PDF auf CD) DUMONT_VERLAGSGESCHICHTE.pdf |
2007 | mit Fritz Seydel und Hubert Sowa Publikation des „Bildatlas KUNST“ als Kooperation der Schulbuchverlage Klett und Friedrich |
2010 | Vier Jahrzehnte nach „Bis heute“ (mit 12 regelmäßig aktualisierten Neuauflagen) erscheint im DuMont Buchverlag „Blickpunkt Moderne. Eine Geschichte der Kunst von der Romantik bis heute“. Das Buch versteht sich als Geschichte der Kunst eingebunden in die jeweilige politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation ihrer Entstehungszeit |
2014 | Mitarbeit an der Wiederentdeckung des Malers Karl Kunz in der Ausstellung des Von der Heydt-Museums Wuppertal. In den frühen Nachkriegsjahren gehörte Karl Kunz zu den herausragenden Einzelgängern der Moderne in Deutschland. |
26. Juli 2015 | Eröffnung der Ausstellung >Joseph Beuys – >Zeichnungen/Drawings< in den Kunstsammlungen Chemnitz |
August/September 2015 | Essay >Kunst und Künstler im geteilten Deutschland< für das Themenheft von Kunstforum International >Wendezeiten – Deutschland in der Kunst< |